Kornähre in „Buddys“ Lunge

Liebe Patientenbesitzer. Bitte achten Sie zu dieser Jahreszeit unbedingt auf Grannen und Ähren. Werden sie versehentlich eingeatmet, kann es schnell zu lebensbedrohlichen Atembeschwerden kommen. Aus aktuellem Anlass stellen wir Ihnen daher folgenden Fall vor:

Der 2-jährigen Golden Retriever „Buddy“ wurde uns kürzlich als Notfall vorgestellt. Eine Woche zuvor war er durch ein Kornfeld getobt und zeigte anschließend einen nicht abklingenden Husten. In der Endoskopie fanden wir im rechten hinteren Lungenlappen eine Korn-Ähre, die sich so tief und fest verkeilt hatte, dass sie sich leider nicht mehr herausziehen ließ.

Um uns das genaue Ausmaß anzuschauen, führten wir schließlich eine Computertomographie durch. Dabei stellte sich heraus, dass die Ähre ca. 6,5cm lang war und den kompletten Lungenanteil verlegt hatte. Nach Abwägung aller Möglichkeiten entschieden wir uns gemeinsam mit „Buddys“ Besitzern zu einer Operation, bei der ihm der irreversible geschädigte Lungenanteil mitsamt seinem Übeltäter vollständig entfernt wurde.

 

 

Ein solch großer Eingriff am offenen Brustkorb birgt mögliche Komplikationen, die tödlich enden können. In seinem Fall ist die OP super verlaufen. Der arme Kerl war sehr tapfer und erholte sich einige Tage auf unserer Intensivstation von den Strapazen des Eingriffs. Die Röntgenkontrolle zeigten einen komplikationslosen Verlauf, so dass unser Patient drei Tage nach der Operation die Klinik verlassen durfte. „Buddy“ hat sich von dem Eingriff vollständig erholt und ist fast wieder der Alte.

 

 

Damit es Ihrem Hund nicht wie „Buddy“ geht, achten Sie bitte besonders in der trockenen Jahreszeit darauf, dass Sie Ihren Liebling nicht durch Kornfelder oder über frisch gemähte Wiesen toben lassen.

Bleiben Sie gesund! Ihr Team der TKP